Redox-Spannung

Oxidation: Die Abgabe von elektrisch geladenen Teilchen. Zum Beispiel: Kommt Eisen mit reinem Sauerstoff in Berührung, so wandern pro Eisenatom drei Elektronen zum Sauerstoff.

Reduktion: Die Aufnahme von elektrisch geladenen Teilchen. Zum Beispiel: Sauerstoffatome übernehmen eine bestimmte Anzahl der Elektronen, die vom Eisenatom abgegeben wurden.

Redoxreaktion: Elektronen werden zwischen zwei beteiligten Partnern verschoben. Bei dem gegenseitigen Spiel von Eisen und reinem Sauerstoff, kommt eine Redoxreaktion zu Stande: Eisenoxid. Das Eisen fängt an zu rosten.

Reduktionsmittel neigen dazu Elektronen abzugeben.

Oxidationsmittel neigen dazu Elektronen aufzunehmen. Sauerstoff ist der Spitzenreiter und das stärkste aller Oxidationsmittel.

Die Redox-Spannung wird durch im Wasser gelöste oxidierende und reduzierende Stoffe verursacht (s.a. DIN 38404. Teil6)

Reduzierende Stoffe reagieren z. B. stark mit Sauerstoff, was zu einer Sauerstoffzehrung führt, oxidierende Stoffe wirken häufig desinfizierend und beeinflussen so möglicherweise Mikroorganismen in Kläranlage oder Vorfluter.

Die Redox-Spannung dient als Hinweis für Zustände und Vorgänge im Wasser, bei denen oxidierende und reduzierende Stoffe wirksam werden.

Was bedeuten diese Aussagen in Bezug auf die Trinkwasserdesinfektion?

Vorhandene Verunreinigungen und organische Belastungsstoffe können als reduzierende Stoffe in einem Trinkwasser angesehen werden.

Oxidierende Stoffe sind die Desinfektionsmittel Chlordioxid, Chlor oder Ozon.

Das Desinfektionsvermögen des Wassers kann als Redox-Spannung verstanden werden.

In einem gechlorten Wasser ist die Redox-Spannung ein Maß für die oxidierende und gleichzeitig desinfizierende Wirkung des Wassers unter Berücksichtigung der vorliegenden Verunreinigung des Wassers.

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