Eisenleitungen (verzinkt) und der Aquabion

Wirkung des AQUABION® in verzinkten Eisenleitungen

Die verzinkte Eisenleitung ist prinzipiell eine gute, preiswerte und umweltfreundlichere Methode ein Haus/Objekt trinkwassertechnisch zu verrohren, als jede andere Technologie.

  • Jedoch ersetzt die verzinkte Schicht keinen AQUABION®.

Die Verzinkung auf Eisenleitungen ist schnell – teilweise oder komplett im „harten“ Einsatz (= Ionenaustauscher) aufgelöst.

Wenn ein Ionentauscher im Einsatz ist und die härtebildenden Mineralien (=Magnesium und Calcium) aus dem Trinkwasser ausgetauscht und durch Natrium ersetzt werden, macht dies das Wasser “weicher“ und damit aber auch aggressiver gegenüber metallischen Leitungen, – eben durch das Salz, welches den Salzgehalt im Wasser erhöht.

Konkret wird Salz (NaCl) zugeführt, was zur Folge hat, dass das Natrium (Na+) vom Salz (Na+Cl-) die Calciumionen (Ca2+) verdrängt und am Austauscher-Material verbleibt.

In Wasserenthärtungsanlagen werden konkret Calcium- und Magnesium-Ionen durch Natriumionen ausgetauscht. Um der Erschöpfung des Austauschermediums und ein „Durchbrechen“ des Ionenaustauschers vorzubeugen, müssen diese regelmäßig regeneriert werden, um eine Reaktion des Gleichgewichts wiederherzustellen. Damit die Austauscherharze effektiv funktionieren, müssen die Regenerier-Salze hochkonzentriert sein. Dies hat zugleich zur Folge, dass die Regeneration ein Abwasser mit Salzfracht produziert, die ab einem Härtegrad über ca 24 °dH den vorgegebenen Grenzwert von 200mg/l Natrium der TrinkwV überschreitet – einer der größten Nachteile der Funktionsweise der Ionenaustauscher.

  • Zudem entsteht ein gesenkter pH-Wert.

Die Tatsache, dass weniger Calzium und Magnesium im Wasser sind, führt zu weniger Kalkablagerungen im Rohrsystem – jedoch kann dies auf der anderen Seite zu Lochfrass und braunem Wasser führen.

Warum?

Unter der Verzinkung ist nur eine normale Eisenleitung versteckt, die nur mit einer Zinkschicht ummantelt wird. Es gibt hier keine Leitung aus Zink – wie oft geglaubt wird (Galvanik !).

Sobald diese Schicht aufgelöst ist, geht das Thema Verkalkung und Korrosion sogar schneller voran.

  • Die Aussage, dass der AQUABION® aufgrund seiner Zinkanode nicht mit einer verzinkten Schicht arbeiten, kann wird ebenfalls manchmal angenommen.

Dies stimmt nicht, da der AQUABION® keine Beschichtung aus Zink auf den metallischen Oberflächen erstellt, sondern eine Zink – Karbonatschicht. Dies geschieht durch die Bindung bzw. Ausfällung des mit im kalten Wasser noch flüssigem Kalziumkarbonates nach der chemischen Reaktion der Zinkionen mit dem Kalziumkarbonat im AQUABION®.

So bildet sich schon im kalten Wasser eine kathodische Schutzschicht, welche sich bereits auf der verzinkten Schicht (sollte noch eine bestehen) aufbaut und das Rohrsystem schützt.

Normalerweise fällt der Kalk erst bei Temperaturen ab 40 Grad aus und setzt sich dann an metallischen Oberflächen unkontrolliert ab.

Zuerst als Schutzschicht – auf verzinkten oder anderen Oberflächen – später jedoch unkontrolliert als wachsende Ablagerung die zuerst zur Durchflußminderung, in Extremfällen sogar zum Verschluss der Leitungen führen kann.

Die o. aufgeführte chemische Reaktion im AQUABION® wird die verzinkte Schutzschicht bei neuen Leitungen in Bezug auf das Thema Kalk und Korrosionsschutz unterstützen und wird auch den schon angegriffenen Leitungen durch diese Zink-Karbonatschicht dabei helfen, dass weniger Ablagerungen im warmen Wasser aufgebaut werden und die mittlerweile ungeschützten Eisenleitungen unter der Zinkschicht schützen.

Der AQUABION® erzeugt bereits die Umwandlung der Kalkpartikel – Ausfällung – im kalten Wasser, wie natürlich auch im warmen Wasser. „Neue“ verzinkte Rohrleitungen ersetzen keinen AQUABION®, arbeiten aber sehr positiv mit einem AQUABION® zusammen.

Festzuhalten ist, daß der AQUABION® in sich selbst – mit seiner Opferanode – unabhängig vom Rohrleitungsmaterial  – arbeitet und seine eigene Spannung erzeugt und die gewünschte chemische Reaktion durchführt.

Der AQUABION® kann also sehr wohl mit einer verzinkten Eisenleitung zusammenarbeiten und hat dies in tausenden von Einsätzen bewiesen! So wird nicht nur der Schutz der Leitungen verbessert, sondern auch der der einzelnen Wohnungen und sonstigen wärmeführenden Anlagen im Objekt.

  • Galvanik / Verzinken:

Beim Verzinken wird Stahl mit einer dünnen Schicht Zink versehen, um ihn vor Korrosion zu schützen

Im Gegensatz zu nichtmetallischen Beschichtungen bewirkt die Zinkschicht einen aktiven  Korrosionsschutz, indem sie gegenüber dem edleren Eisen als Opferanode wirkt.

Die kathodische Wirkung des Zinküberzuges verhindert die Korrosion des Eisens bis zu einem Abstand von etwa 5 mm, so dass auch Fehlstellen in der Zinkschicht und bloßliegende Schnittkanten geschützt sind. Die resultierende Bimetallkorrosion bewirkt jedoch einen beschleunigten Abtrag der angrenzenden Zinkschicht.

(Galvanotechnik oder Galvanik bezeichnet die elektrochemische Abscheidung metallischer Niederschläge, also von Überzügen auf Substrate (Werkstücke) in einem elektrolytischen Bad.)

  • Empfehlung !

Wenn Sie ein Gerät zur Wasserenthärtung installieren wollen, zum Beispiel um Kalkablagerungen vorzubeugen, ist das mit verzinkten Rohren nicht wirklich zu empfehlen. Der Grund dafür ist die Unbeständigkeit des Zinks in Wasser mit den folgenden Eigenschaften:

  • Weiches und kalkarmes Wasser (z. B. durch Ionenaustauscher) bewirken in verzinkten Rohren verstärkte Korrosion!

 

Gefahr für die Leitungen: Erhöhte Korrosion bringt Rost und Lochfraß

Die Enthärtung mit einem Ionentauscher bewirkt eine grundlegende Änderung des korrosionschemischen Verhaltens eines Wassers. Während das als Trinkwasser gelieferte Leitungswasser im Allgemeinen ein sog. Gleichgewichtswasser ist, das stabil ist, also weder kalkabscheidende noch -aggressive Eigenschaften aufweist, ist bei den enthärteten Wässern in der Regel dieses Gleichgewicht gestört. Vereinfacht dargestellt ist dies folgendermaßen zu erklären: Die freie Kohlensäure hat in natürlichen Wässern die Aufgabe, das Ausfallen von Calciumcarbonat (Kalkstein) zu verhindern – das Wasser steht im sog. Kalk-Kohlensäuregleichgewicht. Nach einer Enthärtung ist die Kohlensäure jedoch durch den Wegfall des Calciums dieser Aufgabe entbunden, es fehlt der Reaktionspartner.

  • Sie wird dadurch zur „überschüssigen Kohlensäure“ und kann damit kalk- und
    metallaggressiv wirken.
    Wässer mit hohen Härtegraden sind oft Sulfatwässer bzw. sulfathaltige Wässer. Ein erhöhter Sulfatanteil im Wasser ist in der Regel mit korrosionsfördernden Eigenschaften verbunden. Sie werden durch die Enthärtung über Kleinanlagen nicht gemindert, sondern eher noch durch das Auftreten der bereits geschilderten „überschüssigen Kohlensäure“ verstärkt.
    Zur Vermeidung der Aggressivität ist daher nicht nur die übliche Verschneidung des Weichwassers mit dem Originalwasser notwendig, sondern eine Nachbehandlung in Form einer pH-Anhebung oder einer Dosierung von Inhibitoren (Phosphate, Phosphat-Silikat-Gemische). Die meisten Korrosionsschäden in Haushalten mit Enthärtungsanlagen basieren auf einer nicht ausreichenden Nachbehandlung des Weichwassers.

Quelle: Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit: Risiken und Nachteile von Ionenaustauschern

-> Derzeit in Überarbeitung (8_2021):

https://www.lgl.bayern.de/gesundheit/hygiene/wasserhygiene/trinkwasser/dezentrale_trinkwasseraufbereitung.htm

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